Geschichte der Kirche

Urkundlich wurde Kocherstetten erstmals im Jahre 1248 erwähnt, damals hieß es noch Stetten, dann im Jahre 1509 Coche Stetten, der heutige Namen Kocherstetten wird erst ab 1609 erwähnt.

Bis 1366 gehörte Kocherstetten zur Pfarrei Steinkirchen. In Kocherstetten stand lediglich eine Filialkirche (wie Künzelsau und Morsbach), „Unserer lieben Frauen“ geweiht. Sie hatte keinen eigenen Pfarrer, der Pfarrer aus Steinkirchen kam zum Predigen und um Amtsgeschäfte (Hochzeiten, Beerdigungen, Besuche) zu verrichten.

Dieser Kirche stifteten nun Berthold v. Stetten und seine Frau Margareta geb. v. Berlichingen eine ewige Messe (Grabtafeln sehen sie dann im Chorraum links vorne in der Kirche). Sie schenkten dazu ein Haus als künftiges Pfarrhaus (in der Mauer gegenüber dem Hauptportal findet man noch Mauerreste vom Kellergewölbe (mit Jahreszahl 1712 ). Der Pfarrer erhielt als Lohn 2 ½ Morgen Weingarten und 1 ½ Morgen Wiesen zum Bewirtschaften. Durch eine Reihe weiterer Stiftungen und Ankäufe wurde die Pfarrei Kocherstetten wohlhabend. Der Pfarrer selbst hatte eine kleine Landwirtschaft, um sich versorgen zu können. Die Pfarrei war wohlhabend und hatte Einkünfte von verschiedenen Orten: zusammen 9 Gulden 3 Kreuzer, 6 Heller, 33 Hühner, 32 Käse, 1 Eimer Wein, rd. 3 ½ Malter Getreide und ein wenig Weinzehnt zu Ingelfingen, Criesbach und Belsenberg.

Eberhard von Stetten hatte eigenwillig die Trennung von Steinkirchen verfolgt. Erst 28 Jahre später, im Jahr 1394 hatte das Würzburger Domkapitel die Trennung der Kocherstettener Kirche von der Mutterkirche Steinkirchen bewilligt. Das Kloster Comburg, Patronatsherr zu Steinkirchen, behielt auch zu Kocherstetten das Patronsrecht. (das heißt, die Kirche wurde zu dieser Zeit offiziell selbstständig und unter den Schlossherrn gestellt.)

 


Reformation
Durch Martin Luther begann die Reformation. Die Gottesdienstformen wurden verändert, das Wort (Predigt) stand im Vordergrund. Luther hatte ja die Bibel übersetzt und so konnte sie jeder lesen, wenn er der Sprache mächtig war.
Nach der 1556 durchgeführten Reformation, behielt Comburg (in Schwäbisch Hall) seine Rechte bis zum Ende des alten Reiches. Der Bischof und der Papst regierten die Kirche.
1556 wurde von den Herren von Stetten die Reformation eingeführt, Comburg wehrte sich. Kirche und Friedhof wurden nun Eigentum der Herren von Stetten, während das Pfarrhaus weiterhin der Comburg gehörte.
Als Kocherstetten an das Königreich Württemberg überging, wurde in dem Schreiben vom 12 Oktober 1827 vereinbart, dass die Schlosspfarrei mit der Dorfpfarrei vereinigt wird und den Herren von Stetten das Patronatsrecht zusteht. (Zuständigkeit)
Kocherstetten war nun zum größten Teil Evangelisch.
Das Haus Stetten ist heute noch im Besitz eines Teils dieser Kirche, der herrschaftlichen Empore, mit eigenem Zugang von außen.
Auf der Südseite der Kirche befand sich ein Seiteneingang der Kirche mit einem Schwesterngärtchen, wann dieser Seiteneingang zugemauert wurde, konnte nicht herausgefunden werden.
1436 wurde von den Herren von Stetten eine Schlosskapelle gestiftet und dazu eine Kaplaneistelle eingerichtet, das heißt das Schloss hatte einen eigenen Pfarrer, der bis 3.8.1805 seine Amtsgeschäfte auf dem Schloss versah. Der dortige Pfarrer bekam weit mehr Lohn als der hiesige Pfarrer in Kocherstetten.

 

Denkmäler an der Südseite der Kirche (außen)

Ältestes Epitaph
Ritter Zürich von Stetten, gest. 1.5.1422.
Rechteckige Platte mit großem Wappen Stetten. Umschrift in gotischer Minuskel: anno dni m cccc xx ii o. curch von stetn i die sete walpugis ania illi reqiescat i pace“. (Ältestes Epitaph an unserer Kirche.)

 


Eberhard von Layen, gest. 29.12.1572. In flacher Rundbogennische kniet der Verstorbene in reicher Rüstung auf einem Löwen, nach rechts gewendet mit gefalteten Händen. An den Pilastern je 4 Wappen. Links: Layen, Kranch von Kirchheim, Ingelheim, Lengenfeld; rechts: Dienheim, Eltz, Forstmeister von Elnhausen, Helmstadt.
Dieses Grabmal war zunächst im Chorraum der Kirche